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Auch der Einsatz für die Kindergartenarbeit seitens der Kirchengemeinde ist christlich motiviert. Zum einen ging und geht es darum, die Familien zu unterstützen, und zum anderen darum, die Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern. Der Leitgedanke hierbei ist, dass Gott jeden Einzelnen in der Taufe als sein Kind angenommen hat, unabhängig von dem, was er oder sie ist oder kann. Gottes Liebe gilt allen und so muss es in einem kirchlichen Kindergarten auch darum gehen, dass Kinder für sich spüren und erkennen, dass Sie etwas Besonderes sind, um so dann auch mit gesundem Selbstbewusstsein in der Gemeinschaft mit anderen den Lebensweg fortsetzen zu können. Natürlich ist ein evangelischer Kindergarten auch ein wichtiges Element beim Gemeindeaufbau.

 

Von all dem ließ sich Ende der 1960er Jahre auch Pastor Lohse leiten, als er erste Schritte in Sachen evangelischer Kindergartenarbeit initiierte. Mit einer Kinderstube im Pastoratskeller fing 1971 alles an. Brigitte Schröder und Monika Schultz, die bis heute im Kindergarten tätig sind, wurden damals als Mitarbeiterinnen gewonnen. Kinder zwischen drei und sechs Jahren konnten nun vormittags eine Betreuung genießen. Anfangs nutzten auch Kinder aus Immenstedt dieses Angebot. Unterstützt von Gemeinderat und Kirchenvorstand wurde unter Pastor Meiforth dieses Projekt weiterverfolgt. Auf einer Gemeinderatssitzung machte Pastor Meiforth deutlich, dass der Pastoratskeller für diesen Zweck nicht geeignet sei und er schlug vor, die nicht mehr benötigte Schulbaracke, die hinter der ehemaligen Schule (jetzt Firma Eggert) an der Schulstraße lag, umzubauen und als Kinderstuben-Gebäude zu nutzen. Schon bald konnte die kommunale Gemeinde das Gebäude dem Kreis Nordfriesland abkaufen, so dass dort ab 1972 einer der ersten evangelischen Kindergärten im Kirchenkreis Husum-Bredstedt seinen Betrieb aufnehmen konnte. Zur feierlichen Einweihung, bei der es einen Festvortrag von Frau Pastorin Lorentzen aus Pinneberg gab,  kamen viele Bürgerinnen und Bürger des Dorfes.

 

Das Gelände um den Kindergarten herum stellte die Kirchengemeinde als Spielplatz zur Verfügung, während die politische Gemeinde für die Spielgeräte sorgte. Alle anderen Kosten teilten sich Gemeinde und Kirchengemeinde in der Anfangszeit zu gleichen Teilen. Aber auch Elternhilfe war von Anfang an gefragt. So bauten zum Beispiel einige Eltern und das pädagogische Personal gemeinsam eine Blockhütte auf dem Spielplatz auf.

 

neuer Kindergarten 1996 (Foto: Udo Lohr)neuer Kindergarten 1996 (Foto: Udo Lohr)

 

1983 war die nötige Sanierung des Kindergartengebäudes abgeschlossen. Neben einer neuen Metallfassade erhielt es auch neue Fenster und neue Öfen.

 

Durch die Erschließung neuer Baugebiete und den Zuzug junger Familien mit kleinen Kindern wurden mehr Kindergartenplätze benötigt. Im März 1995 war man sich daraufhin auch in der Gemeindevertretung einig: "Wir brauchen einen Kindergarten für zwei Gruppen!" Nachdem der eigens gebildete Planungsausschuss, bestehend aus Bürgermeister Gerd Meeder, Pastor Jürgen Kaphengst, dem Kindergartenteam, Brigitte Schröder und Monika Schultz, sowie den Gemeindevertretern Ernst Clausen und Thomas Carstensen, etliche Kindergärten in näherer und weiterer Umgebung besichtigt hatte, entschloss man sich für ein Gebäude in Groß-Tafelbauweise der Firma Kleusberg aus Hamburg.Im April 1996 wurde der Vertrag  unterzeichnet, in dem die Kirchengemeinde der Kommune das heutige Kindergarten-Grundstück kostenfrei überließ. Die Bauarbeiten begannen dann im September. Die Bauphase dauerte nur dreieinhalb  Monate. Am 12. April 1997 konnte dann das Gebäude offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Im Kindergarten befinden sich nun zwei große Gruppenräume, an die jeweils auch ein Kleingruppenraum angeschlossen ist. Außerdem befindet sich in der Mitte ein größerer Mehrzweckraum mit einer kleinen Küche, der als Bewegungsraum aber auch für Veranstaltungen genutzt wird. Außerhalb der Öffnungszeiten des Kindergartens steht dieser aber auch anderen Gemeindegruppen zur Verfügung.

 

Allen Skeptikern zum Trotz hat sich die zweite Kindergartengruppe sehr schnell gefüllt. Als zusätzliche Erzieherin wurde Stephanie Peters, geb. Schenck, eingestellt und als zusätzliche sozialpädagogische Assistentin fand man Nicole Jessen. In der Regel gehören einer Kindergartengruppe 20 - 22 Kinder an, wobei im Bedarfsfall auch schon mal eine Gruppengröße von 25 Kindern kurzfristig genehmigt werden kann. Nicht immer konnten alle Kinder, die angemeldet waren auch aufgenommen werden. Seit 2005 ist aber auch der umgekehrte Trend zu spüren. Es kommen nicht mehr genügend Kinder nach, so dass man nun versucht das Angebot möglichst attraktiv zu gestalten und zu erweitern. Schon immer hatten Kinder mit Beeinträchtigungen die Möglichkeit in einer Integrationsgruppe unterzukommen. Inzwischen werden auch schon zweijährige Kinder aufgenommen. Die erweiterten Öffnungszeiten  (7.00 Uhr bis 13.00 Uhr) erleichtern es Müttern einen Beruf auszuüben und  die vielen Aktivitäten  und die schöne Atmosphäre locken auch Kinder aus anderen Dörfern in den Schwesinger Kindergarten.

 

Der Betrieb des Kindergartens wird heute aus mehreren Quellen finanziert. Die Kosten des pädagogischen Personals werden vom Land Schleswig-Holstein und vom Kreis Nordfriesland bezuschusst, dazu kommen die Elternbeiträge, die seit August 2007 auf 110,-  € pro Kind im Monat festgelegt sind. Zum Vergleich: 1971 zahlte man nur 25,- DM.. Die Kirchengemeinde zahlte in 2007 einen Betriebskostenzuschuss von 9000,- €. Alle durch solche Einnahmen nicht gedeckten Ausgaben machen das Betriebskostendefizit aus, das von der Kommune auszugleichen ist, in 2007 waren das 54.300,-€.

 

Als Trägerin des Kindergartens ist die Kirchengemeinde verantwortlich für die Verwaltung und die inhaltliche Arbeit. Wichtige Beschlüsse werden aber immer in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat gefasst. Hierzu trifft man sich regelmäßig im Kindergartenbeirat, dem sowohl Vertreterinnen des pädagogischen Personals und der Eltern, als auch Vertreter von Kommune und Kirchengemeinde angehören. Gemeinsam wurde für die Kinder in Schwesing auf diesem Gebiet viel getan und erreicht.