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Am 5. Juli 2010 hatte der Sonderausschuss "Biogas" zu einer Einwohnerversammlung in Stucks Gaststätte eingeladen, um den Bürgern das beantragte Bauvorhaben durch die Investoren vorstellen zu lassen. Der Saal war gut gefüllt - ca. 70 Bürgerinnen und Bürger hatten sich eingefunden.
Seitens der "Bauern Biogasgenossenschaft i. G." wurde durch die Geschäftsführer Fritz Clausen und Claus Peter Thiesen kurz der Werdegang des Bauantrages erläutert.
Im Dorf beabsichtigen mehrere Landwirte, eine eigene "privilegierte" Biogasanlage auf ihrem Hof zu bauen, um Wärme/Strom selbst mit ihren zur Verfügung stehenden Produkten herzustellen und zu vermarkten. In vielen Gesprächen mit den Beteiligten hat man sich dann aus ökonomischen Gründen dafür entschieden, für eine gemeinsam zu betreibende, grössere Anlage einen geeigneten Standort zu suchen und die Gemeinde zu bitten, die entsprechend notwendigen, planerischen Schritte zu unterstützen und einzuleiten.
Die Entscheidung für den jetzt gewählten Standort östlich vom Hof Herrmann fiel aufgrund der Nähe zu Husum, da man beabsichtigt, das produzierte Gas dorthin zu transportieren und zu vermarkten.
Andere ins Auge gefasste Standorte mussten aufgrund von nahen Waldgebieten, Flugplatz und diversen andereen Hinderungsgründen verworfen werden.

Als erstes erläuterte Frau Kayen Witthohn vom durch die Genossenschaft beauftragten Planungsbüro Witthohn/Biermann aus Garding die geplante Lage der Anlage und die entsprechenden Ausbaupläne des Augsburger Weges aus Richtung B 200.
plan_standort_biogasanlage
Vom Landesamt für Strassenbau und Verkehr, Flensburg, war schon vorher darauf hingewiesen worden, dass der Bau einer neuen Strasse von der B 200 bis zur Anlage auf keinen Fall genehmigt werden würde, da die Erschließung über den Augsburger Weg möglich sei.

Geplant ist seitens der Betreiber, den Augsburger Weg für den zu erwartenden Lieferverkehr mit grossen LKW aus Richtung B 200 auf einer Länge von etwa 330m auf eine Breite von 6,50m auszubauen und mit einem Fahrradweg zu versehen, um ungehindert die schon jetzt vorhandene Nutzung zu gewährleisten.










Herr Christian Koopmann als Geschäftsführer der von der Genossenschaft als federführend beauftragten K K Konzept GmbH erklärte dann den Zuhörern die geplante Anlage einschl. dem zugrunde liegenden Konzept der "Befüllung". Die Anlage soll in einer Größe von rd. 2 MW gebaut werden - 4 mal so groß wie eine nicht durch die Gemeinde genehmigungspflichtige, privilegierte Anlage eines einzelnen Landwirtes (500 KW) und knapp doppelt so groß wie die Anlage in Viöl.
Allerdings wird es keine "Siloberge" geben, sondern die Substrate werden in "Lagunen" gelagert. Höchste Punkte werden die Fermenter mit etwa 9 m sein. Durch die neuartige Technik der Bearbeitung der landwirtschaftlichen Produkte in der Anlage wird ein höherer Effizienzgrad und eine bessere Ausnutzung erzielt.

Die benötigten Produkte werden überwiegend durch die beteiligten Landwirte geliefert; eine Abstimmung der anzubauenden Produkte erfolgt laufend. Der benötigte Mist und die Gülle kommen ausschließlich von den an der Genossenschaft beteiligten Landwirten, die restlichen Substrate (Getreide/Rüben/Maissilage/Grassilage) werden zwischen 20% und 80% aus der eigenen Bewirtschaftung geliefert.

Nach der Vorstellung hieß es "Feuer frei" für Fragen. Es folgte ein reges "Frage und Antwortspiel" zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und den Betreibern bzw. den Planern, die wie folgt zusammen zu fassen sind:

Ist die Standortwahl abschließend?
Wie können privilegierte Anlagen verhindert werden?
Ergibt sich ein erhöhtes Gefahrenpotential für Anwohner?
Kann die Wärme auch nach Schwesing geliefert werden?
Wie kann der Lieferverkehr durch den Augsburger Weg aus der Dorfmitte verhindert werden?
Wie kann einem möglichen Wertverlust von Immobilien durch Geruch/erhöhtem Verkerslärm entgegen gewirkt
werden?

GV Lohr als Vorsitzender des Fachausschusses erläuterte nochmals, dass der Ausschuss bis zur Genehmigung sehr intensiv mit den Antragstellern verhandelt und die angesprochenen Probleme sehr ernst nimmt.
Die Öffentlichkeit wird laufend über die gemeindliche Homepage, die Zeitung und über die tagenden Gremien informiert und am späteren Bauleitplanverfahren beteiligt.

Als erster Schritt wurde in der anschließenden Gemeinderatssitzung beschlossen, zunächst einmal die geplante Baumaßnahe des Landesplanungsbehörde anzuzeigen; man wird auf jeden Fall die Reaktion abwarten, ob das Land mit dieser Planung einverstanden ist.