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Am 25. September 1944 wurden vom Konzentrationslage Neuengamme  (www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de ) 1.500 männliche Häftlinge, darunter die Mehrheit Dänen und Norweger, nach Schwesing bei Husum transportiert. Am folgenden Tag trafen die Männer in einem leerstehende, am Bahndamm der damaligen Eisenbahnstrecke Flensburg-Husum gelegenen Barackenlager für 400 Personen ein, das für den Reichsarbeitsdienst errichtet worden war.

Luftbild der Royal Air Force aus dem Herbst 1944, das Barackenlager ist hervorgehoben.Luftbild der Royal Air Force aus dem Herbst 1944, das Barackenlager ist hervorgehoben.


Das Lager ist auch unter dem Namen der Gemeinde "Engelsburg" bekannt. Die Häftlinge wurden zum Bau des so genannten "Friesenwalls" - Verteidigungsanlagen gegen eine befürchtete Landung der Alliierten an der Nordseeküste - im Auftrag des Reichsverteidigungskommissars im Wehrkreis X eingesetzt. Die Männer mussten täglich zehn bis zwölf Stunden Schwerstarbeit verrichten. Im Oktober 1944 erreichte ein zweiter Transport mit 1000 Häftlingen das Lager, sodass bis zu 2500 Menschen in den völlig überfüllten Baracken leben mussten. Mit der zusätzlichen Belegung begann ein Massensterben. Die genaue Zahl der Opfer des Lagers Schwesing ist nicht bekannt, lediglich die Namen von 297 Inhaftierten sind registriert. Das Lager Schwesing wurde vermutlich aufgelöst, weil das Oberkommando der Wehrmacht den Bau des Friesenwalls aufgrund der veränderten militärischen Lage aufgab. Die SS brachte die Häftlinge am 29. Dezember 1944 ins Stammlager Neuengamme zurück. Lagerführer war SS Untersturmführer Hans Hermann Griem. Sein Stellvertreter war SS Untersturmführer Josef Klingler.

Zeitraum: 26. September 1944 bis 29. Dezember 1944
Anzahl: 2.500 Männer
Art der Arbeit: Bau von Befestigungen und Panzergräben - (Projekt "Friesenwall)
Auftraggeber:  Reichsverteidigungskommissar im Wehrkreis X


KZ-Gedenkstätte


Foto: Udo LohrFoto: Udo Lohr

Am 27. November 1987 wurde eine auf Beschluss des Kreistages von Nordfriesland angelegte, künstlerisch gestaltete Gedenkstätte eingeweiht. Initiatoren waren überlebende Häftlinge des Lagers und die "Arbeitsgruppe zur Erforschung der nordfriesischen Konzentrationslager", die sich seit Anfang der 1980-er Jahre für eine Gedenkstätte eingesetzt hatten und deren Forderungen zu öffentlichen Auseinandersetzungen führten. Das Gelände mit zahlreichen verstreuten Spuren des ehemaligen Lagergebäudes wurde im Oktober 1995 unter Denkmalschutz gestellt. 1998 konnte eine mehrsprachige Informationstafel installiert werden. 2000 wurde  die mit Feldsteinen gepflasterte ehemalige Lagerstrasse freigelegt. Mit dem Aufstellen von Namensstelen für jedes der 297 namentlich bekannten Opfer wurden die Gestaltungsarbeiten im Jahre 2002 fertiggestellt.

Foto: Sabine SchulzFoto: Sabine Schulz

(Texte entnommen der Homepage der KZ-Gedenkstätte Neuengamme)